The Flying Dutchman – Der Fliegende Holländer

24.09.2024
Foto: Wikipedia.de
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© S. Prüßmann
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Die Sage vom Fliegenden Holländer handelt von einem Kapitän, der durch einen Fluch dazu verdammt worden ist, bis zum jüngsten Tag mit seinem Gespensterschiff auf dem Meer umherzuirren, ohne in einen Hafen einlaufen oder Erlösung im Tod finden zu können.

Die Ursprünge der Legende sind nicht bekannt. Die frühesten schriftlichen Versionen stammen aus dem 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurde der Sagenstoff von zahlreichen Autoren aufgegriffen. Eine der bekanntesten Gestaltungen ist Richard Wagners Oper Der Fliegende Holländer, die 1843 in Dresden uraufgeführt wurde.

Motive der Legende

Inwiefern der Fliegende Holländer eine Sage, eine Legende oder ein literarischer Stoff ist, ist kaum abzugrenzen. Vor allem die Überlieferung der Legende ist von ihrer literarischen Gestaltung kaum zu trennen. Dass die Legende in der mündlichen Überlieferung der Seefahrer wurzelt und somit eine Art Seemannsgarn darstellt, wird angenommen.

Kern der Legende ist ein Kapitän, der durch eigene Schuld einen Fluch auf sich lädt. Dieser zwingt ihn dazu, bis zum Tag des Jüngsten Gerichts weiter zu segeln, falls er nicht durch einen besonderen Umstand Erlösung findet. Zwischen der Figur des Kapitäns und dem Schiff wird häufig kaum unterschieden, es ist also unklar, ob der Kapitän "Fliegender Holländer" genannt wird oder ob es der Name des Schiffes ist.

In konkreten Gestaltungen ist es ein niederländischer Kapitän des 17. Jahrhunderts, der beim Versuch, das Kap der Guten Hoffnung zu umschiffen, schwört, bis zum Jüngsten Tag zu segeln, wenn es sein muss. Dies tritt darauf auch ein.

Erweitert wird die Geschichte durch die Möglichkeit der Erlösung: Alle sieben, zehn oder hundert Jahre darf der verfluchte Kapitän an Land. Wenn er dort eine Frau findet, die ihn aufrichtig und treu liebt, so würde er Erlösung finden. Das hat zunächst den Charakter einer unmöglichen Bedingung, die den Kapitän zu ewiger Irrfahrt verdammen soll. Erst in späteren Gestaltungen wird das Motiv (vor allem bei Wagner) zentral und die Erlösung durch Liebe verwirklicht: der Fliegende Holländer findet eine treue Seele von Frau, die sich für ihn opfert, und darf mit ihr in den Himmel aufsteigen.

Ein Sondermotiv stellen die Briefe dar: Manchmal lässt der Fliegende Holländer ein Beiboot zu Wasser und eine Geisterhand überstellt Briefe, die – wie sich später herausstellt – sich alle an längst Verstorbene richten. Die Briefe muss man besonders behandeln (an den Mast nageln, verbrennen etc.), weil sonst ein Unglück geschieht. Überhaupt gilt die Begegnung mit dem Fliegenden Holländer als düsteres Omen und kündet den Untergang des Schiffs oder wenigstens ein bevorstehendes großes Unglück für seine Mannschaft an.

Das Schiff selbst soll unglaubliche Fähigkeiten besitzen. So soll es gegen den Sturm, bei absoluter Flaute oder auch rückwärts segeln können. Es erscheint in der Luft schwebend oder taucht plötzlich aus den Tiefen des Meeres auf. Die Segel sind blutig rot oder erscheinen rot wie von Glut angestrahlt, oder es tanzen Elmsfeuer geisterhaft um den Mast und der Rumpf ist schwarz wie die Hölle. Von der Besatzung ist niemand zu sehen oder man sieht ihre Leichen an Deck oder sie besteht aus lebenden Toten.

Um 4 Uhr früh erschien vor unserem Bug der Fliegende Holländer. Ein seltsames rotes Licht wie von einem glühenden Geisterschiff, vor dem sich Masten, Spieren und Segel der etwa 200 Yards entfernten Brigg klar abzeichneten, als sie von Backbord sich näherte. Der wachhabende Offizier auf der Brücke sah sie ganz deutlich, ebenso der Achterdecks-Fähnrich, der sogleich auf das Vordeck geschickt wurde. Doch als er dort ankam, war von einem körperhaften Schiff nichts zu sehen, nicht eine Spur, weder nah noch fern bis zum Horizont hin, da die Nacht klar und die See ruhig war. Insgesamt 13 Personen sahen das Schiff. … Um 10 Uhr 45 stürzte der Matrose, der in der Frühe den Fliegenden Holländer gesichtet hatte, von der Saling der Vor-Marsstenge und wurde völlig zerschmettert.[10]

Wurzeln der Legende

Kap der Guten Hoffnung und Kapkolonie

Die Sage vom Fliegenden Holländer scheint von Anfang an am Kap der Guten Hoffnung lokalisiert zu sein.

Die Gewässer am Kap der Guten Hoffnung, genauer die Gewässer zwischen Cape Point und Kap Agulhas, wo der kalte Benguelastrom aus dem Südatlantik auf den warmen Agulhasstrom des Indischen Ozeans trifft, galten für die Segelschifffahrt als ausgesprochen gefährliche Gegend. Allein in der Tafelbucht (nordwestlich vom Kap der Guten Hoffnung) fanden Taucher mehr als 300 Segelschiffsrümpfe. Am Kap ragt zudem der Tafelberg direkt aus dem Meer über 1000 Meter empor, was gefährliche Fallböen erzeugt. Die von Osten kommenden Segelschiffe verwechselten manchmal das östlich des Kaps der Guten Hoffnung gelegene Cape Hangklip mit Cape Point, das auf der gleichen Halbinsel wie das Kap der Guten Hoffnung liegt und mit ihm gemeinsam den geographischen Punkt markiert, ab dem die Schiffsroute wieder nach Norden führt. So segelten die Schiffe nordwärts in die Bucht zwischen den Kaps, die daraufhin den Namen False Bay (deutsch: Falsche Bucht) erhielt.

Von Mai bis Oktober herrscht Regenzeit. Von Oktober bis April wehen die gefürchteten Southeaster. Die zeitgenössischen Segelschiffe waren nicht in der Lage, gegen den Wind Raum zu gewinnen, was zu zermürbendem, teilweise wochenlangem Kreuzen führte, ein Umstand, der jedem Seemann wohlbekannt war, was zusammen mit der Tücke der Gewässer, den Unbilden der Stürme etc. dazu geführt haben könnte, dass das Kap zur Heimat des Fliegenden Holländers wurde. Für eine solche Herleitung spricht, dass auch in den Gewässern am Kap Hoorn, die ähnlich gefährlich waren, Berichte vom Fliegenden Holländer lokalisiert worden sind, vor allem nach Eröffnung des Sueskanals 1869, als die Fahrt um das Kap der Guten Hoffnung an Bedeutung verlor und dafür das Kap Hoorn zum prominentesten Gefahrenpunkt der Seefahrt wurde.

Außerdem ist das Kap der Guten Hoffnung mit dem Namen Vasco da Gamas verknüpft, der vielleicht als Urbild des Holländers gedient haben könnte. Da Gama gelang es 1497, das Kap zu umschiffen und so den Seeweg nach Indien zu öffnen. Die Darstellung da Gamas in den frühen Berichten, so in Gaspar Correias Lendas da India (1551) und in den Lusiaden des Luís de Camões, könnte Grundlage für die Identifizierung gewesen sein. So wird in der Chronik Lendas da India ausführlich von einer angeblichen Meuterei auf Vasco da Gamas Schiffen berichtet. Die Besatzung habe nicht weitersegeln wollen. Da Gama habe sich die Navigationsmittel der Seeleute ausliefern lassen und über Bord geworfen, Steuermann und Schiffsmeister in Ketten legen lassen und ausgerufen, er brauche weder Schiffsmeister noch Steuermann. Gott sei von nun an der Steuermann. Auch wenn da Gama ein düster-herrischer Charakter gewesen sein mag, so ist die Meuterei nicht historisch und Dämonisierung da Gamas nicht berechtigt. Weitere motivgeschichtliche Wirkungen hat es jedenfalls nicht gegeben und der verfluchte Kapitän ist in der Überlieferung kein Portugiese, sondern ein Holländer.

Als Kapitän des Fliegenden Holländers wird konkret Bernard Fokke genannt, ein niederländischer Ostindienfahrer des 17. Jahrhunderts. Er war damals bekannt für die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der er von den Niederlanden nach Java fuhr. Er legte die Strecke regelmäßig so schnell zurück, dass man ihm schon einen Bund mit dem Teufel nachsagte. Als er von seiner letzten Fahrt nicht zurückkehrte, ging man davon aus, dass er nun als Fliegender Holländer im Auftrag des Teufels die Meere kreuzen müsse.

Auch die anderen aus der Überlieferung bekannten Namen des Fliegenden Holländers sind typisch holländisch: Vanderdecken, Tyn van Straten, van Diemen, van Evert, van Halen. In Zusammenhang mit der Lokalisierung am Kap ergibt das auch Sinn, da die Niederländer im 17. Jahrhundert die Seefahrt zu dominieren begannen und sich bedeutende Kapitel der niederländischen Geschichte am Kap abspielten. 1652 wurde dort die niederländische Kapkolonie gegründet, 1806 endete die niederländische Herrschaft, das Kap wurde britisch, und etwa zur gleichen Zeit tauchte auf See der gespenstische Holländer auf. Der Zusammenhang zwischen dem Niedergang holländischer Herrschaft und dem Erscheinen des Holländers wurde übrigens von Washington Irving explizit hergestellt und auf das Ende der Nieuw Nederland in Nordamerika analog übertragen.

Um 4 Uhr früh erschien vor unserem Bug der Fliegende Holländer. Ein seltsames rotes Licht wie von einem glühenden Geisterschiff, vor dem sich Masten, Spieren und Segel der etwa 200 Yards entfernten Brigg klar abzeichneten, als sie von Backbord sich näherte. Der wachhabende Offizier auf der Brücke sah sie ganz deutlich, ebenso der Achterdecks-Fähnrich, der sogleich auf das Vordeck geschickt wurde. Doch als er dort ankam, war von einem körperhaften Schiff nichts zu sehen, nicht eine Spur, weder nah noch fern bis zum Horizont hin, da die Nacht klar und die See ruhig war. Insgesamt 13 Personen sahen das Schiff. … Um 10 Uhr 45 stürzte der Matrose, der in der Frühe den Fliegenden Holländer gesichtet hatte, von der Saling der Vor-Marsstenge und wurde völlig zerschmettert.[10]

Geister- und Phantomschiffe

Geisterschiffe sind auf See gefundene Schiffe ohne oder mit toter Besatzung. Sie waren und sind keine Seltenheit. In der Vergangenheit rafften Pest, Skorbut und Seuchen ganze Schiffsbesatzungen dahin. Aus Angst vor Ansteckungen wurden Seuchenschiffe in keinem Hafen aufgenommen. Überlebende Mannschaftsmitglieder mochten vorbeifahrende Schiffe um Hilfe anrufen, die suchten aber aus Angst vor der Seuche eilig das Weite. Schließlich, wenn alle gestorben waren, trieb so ein "Geisterschiff" auf unbestimmte Zeit kreuz und quer über die Meere, eine unheimliche Erscheinung für jeden, dem es begegnete. Aus mehreren solcher Geisterschiffe könnte sich die Legende vom Fliegenden Holländer kondensiert haben.

Dass solche treibenden Wracks keine Seltenheit waren, ist durch viele Quellen belegt; beispielsweise zählte man in einem Jahresbericht von 1869 214 Schiffe, die verlassen auf See umhertrieben.

Eine weitere mögliche Wurzel für die Legende vom Fliegenden Holländer kann die Sichtung von Phantomschiffen sein. In diesem Zusammenhang entsteht ein Phantomschiff durch die verzerrte Abbildung eines realen Schiffes in einer Luftspiegelung. Durch eine solche Luftspiegelung an einer Grenzfläche kalter und warmer Luft kann zum Beispiel das Abbild eines tatsächlich weit hinter dem Horizont befindlichen Schiffes in der Nähe erscheinen, dazu noch phantastisch verzerrt. Bei einem Segelschiff etwa könnten die Segel zerfetzt und die Gestalt des Schiffes in dauernder, wallender Umformung befindlich erscheinen. In dem Augenblick, in dem sich die Ausformung der Grenzfläche vielleicht nur um ein Weniges ändert, würde das Phantomschiff verschwinden, sich somit buchstäblich in Luft auflösen.

Dass Luftspiegelungen besonders gehäuft auf See dort auftreten, wo kalte auf warme Meeresströmungen treffen (und damit kalte auf warme Luftmassen), und dass diese Bedingungen am Kap der Guten Hoffnung ideal erfüllt sind, passt in das Bild.

Entwicklung von der Sage zur Legende

Der Hauptgrund für die Entwicklung zur Legende, also einer Erzählung mit teilweisem Wahrheitsanspruch bzw. -behauptung, sind angebliche Sichtungen. Berichte über Sichtungen gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Erst durch Berichte von Sichtungen wird er zur Legende, wenn auch noch nicht zur Realität. In der Folge werden daher chronologisch eine Reihe von Sichtungen aufgeführt, wobei klar sein muss, dass selbst ein zeitgenössischer Beleg keine Gewähr für Faktizität bieten muss.

HMS Leven 1823

Am 6. April 1823 wurde vor der südafrikanischen Küste von HMS Leven unter Kommando von Kapitän W. F. Owen, auf der Reise von Algoa Bay nach Simons's Bay, das Begleitschiff Barracouta in 2 Meilen Entfernung gesichtet und durch Eigenarten der Takelung eindeutig identifiziert. Man beobachtete, wie die Barracouta ein Boot zu Wasser ließ, kam aber nicht in ihre Nähe. Später stellte sich heraus, dass die Barracouta zu diesem Zeitpunkt 300 Meilen entfernt war und in jener Nacht kein Boot wasserte. Der anonyme Verfasser des Berichts führt weiter drei eigene Sichtungen von Phantomschiffen an, darunter eine ganz typische in einem Sturm.

Joseph Somers 1857

Am 29. Februar 1857 soll die Joseph Somers vor der Insel Tristan da Cunha im südlichen Atlantik eine nahe Begegnung mit dem Fliegenden Holländer gehabt haben, einschließlich der geisterhaften Erscheinung seines Kapitäns. Kurz darauf sei an Bord ein Feuer ausgebrochen, dem mehrere Seeleute zum Opfer fielen.

General Grant 1866

Der Schiffbruch der General Grant erregte seinerzeit vor allem durch die Leiden und die dramatischen Umstände, die zur Rettung der wenigen Überlebenden führten, weltweites Aufsehen. Hinzu kam, dass die General Grant eine erhebliche Menge Gold mit sich führte. Vielleicht zieht diese Dramatik die Legendenbildung an, jedenfalls soll man unmittelbar, bevor die General Grant am 13. Mai 1866 an die Felsen der Küste von Auckland Island getrieben wurde, an Bord den Fliegenden Holländer gesichtet haben. Woher dieser Bericht stammt, bleibt unklar. Zur Legendenbildung trug wohl auch bei, dass mehrere Versuche, die Ladung der General Grant zu bergen, teils tragisch scheiterten und bis heute erfolglos blieben.

HMS Inconstant 1881

Die wohl bekannteste angebliche Sichtung des Fliegenden Holländers erfolgte am 11. Juli 1881 von Bord der HMS Inconstant, einer Fregatte der britischen Marine, vor der australischen Küste auf der Fahrt von Melbourne nach Sydney, nach Passieren der Bass-Straße. Zur Bekanntheit der Sichtung trägt vor allem die Prominenz der Zeugen bei, da die britischen Prinzen George (der spätere König Georg V.) und Albert an Bord der Bacchante ihre Marineausbildung als Midshipmen absolvierten. In seinem Tagebuch schreibt Prinz George:

Um 4 Uhr früh erschien vor unserem Bug der Fliegende Holländer. Ein seltsames rotes Licht wie von einem glühenden Geisterschiff, vor dem sich Masten, Spieren und Segel der etwa 200 Yards entfernten Brigg klar abzeichneten, als sie von Backbord sich näherte. Der wachhabende Offizier auf der Brücke sah sie ganz deutlich, ebenso der Achterdecks-Fähnrich, der sogleich auf das Vordeck geschickt wurde. Doch als er dort ankam, war von einem körperhaften Schiff nichts zu sehen, nicht eine Spur, weder nah noch fern bis zum Horizont hin, da die Nacht klar und die See ruhig war. Insgesamt 13 Personen sahen das Schiff. … Um 10 Uhr 45 stürzte der Matrose, der in der Frühe den Fliegenden Holländer gesichtet hatte, von der Saling der Vor-Marsstenge und wurde völlig zerschmettert.[10]

Zwei andere Schiffe des Verbandes, die HMS Cleopatra und die HMS Tourmaline sollen das rote Licht ebenfalls bemerkt haben. Dieses Zeugnis scheint gewichtig und wird praktisch immer zitiert, wenn von Sichtungen des Fliegenden Holländers die Rede ist. Ein entsprechender Eintrag im Logbuch der Inconstant ist zwar nicht bekannt und Prinz George war damals gerade erst 16 Jahre alt, eine aus der Luft gegriffene Darstellung wäre aber kaum zeitnah mit offizieller Unterstützung publiziert worden.

Orkney Belle 1911

Im Januar 1911 soll der Fliegende Holländer von der Mannschaft der Orkney Belle, eines schottischen Walfängers, vor Island gesichtet worden sein. Man hörte dreimal eine Glocke schlagen, dann wendete das Geisterschiff nach steuerbord und verschwand. 1914 soll die Orkney Belle als eines der ersten britischen Schiffe im Ersten Weltkrieg von der deutschen Marine versenkt worden sein.

HMS Jubilee 1942

Am 3. August 1942, 21 Uhr soll der Fliegende Holländer der HMS Jubilee begegnet sein, die auf dem Weg zur britischen Marinebasis in Simon's Town bei Kapstadt war. Sowohl der 2. Offizier Davies als auch der 3. Offizier Nicholas Monsarrat sahen einen Schoner, der unter vollen Segeln lief, obwohl Windstille herrschte. Um eine Kollision zu vermeiden, musste die Jubilee ausweichen. Monsarrat war ein bekannter Autor von Seegeschichten und verwertete sein Erlebnis in der Romanreihe The Master Mariner, von der vor seinem Tod nur der erste Band Running Proud (1978) erscheinen konnte.

Straat Magelhaen 1959

Der vorerst letzte Bericht über eine Sichtung stammt von der Straat Magelhaen, einem niederländischen Frachter, in der Nacht des 7./8. Oktober 1959. Der Kapitän P. Algra und sein zweiter Offizier wollten dem unter vollen Segeln fahrenden Fliegenden Holländer begegnet sein, wobei ein Mann am Steuerrad des Geisterschiffes klar zu sehen war. Kurz bevor es zu einer Kollision gekommen wäre, verschwand das Schiff.

Richard Wagner

Bekannteste Gestaltung ist die Oper Der Fliegende Holländer von Richard Wagner, die am 2. Januar 1843 in Dresden uraufgeführt wurde.

Richard Wagner schrieb die Oper unter dem Eindruck einer stürmischen Schiffsreise und verlegte die Handlung vom Kap der Guten Hoffnung in der Urfassung von 1841 nach Schottland, später dann nach Norwegen. Oft wird das Stück als sein Durchbruch zum eigenen Stil angesehen. Die Oper wurde in ihrer Urfassung 1841 vollendet und am 2. Januar 1843 mit mäßigem Erfolg am Königlichen Hoftheater Dresden uraufgeführt. Bereits nach vier Aufführungen wurde sie abgesetzt. Im Jahr 1860 überarbeitete Wagner dann die Urfassung, musikalisch wurden insbesondere die Ouvertüre und der Schluss verändert.

Richard Wagner trat im August 1837 am Theater in Riga die Stelle des Musikdirektors an. Dort wurde er 1837/38 durch die Memoiren des Herren von Schnabelewopski von Heinrich Heine erstmals auf die Sage vom Fliegenden Holländer aufmerksam. 1839 verlor er seine Anstellung und sah sich aus Furcht vor seinen Gläubigern, die er nicht bezahlen konnte, dazu gezwungen, die russisch-ostpreußische Grenze zu überschreiten und zu fliehen. Er buchte eine Passage auf dem Schoner / Galeasse Thetis nach London. Die länger als drei Wochen dauernde Reise war durch stürmische See verzögert worden, das Schiff geriet fast in Seenot. Wagner lernte sowohl im Hafen von Pillau als auch bei der Überfahrt nach England durch die Matrosen einige charakteristische Motive und Seemannsbräuche kennen. Unterwegs lief das Schiff wegen des tobenden Sturmes zweimal norwegische Häfen an, von denen einer, Sandvika bei Tvedestrand, namentlich im Werk zitiert wird. Alles Erlebte war für Wagner lebendiges Kolorit für das spätere Werk.

Richard Wagner beschrieb in seiner Autobiografie Mein Leben, wie nachhaltig diese zwei Wochen auf See ihm Stimmung und Charakter der Sage vor Augen führten und ihm zur Inspiration wurden. Er stützte sich zunächst auf Heines Erzählung, brachte aber eine entscheidende und wesentliche Änderung an: Er fügte die zusätzliche Figur des Erik ein, so dass seine weibliche Hauptfigur, die er dann Senta nannte, zwischen diesem tatsächlichen Geliebten und der erträumten mystischen Figur des Holländers hin- und hergerissen ist. Die Sehnsucht nach der ewigen Treue einer geliebten Frau ist das zentrale Thema dieses Werkes.

Nach kurzem Aufenthalt in London reiste Wagner nach Paris, seinem eigentlichen Ziel, weiter. Im damaligen Zentrum der Musikwelt konnte er sich nur mit Mühe und durch schlecht bezahlte schriftstellerische und übersetzerische Tätigkeiten seinen Lebensunterhalt verdienen. In dieser Notsituation musste er auch seinen Entwurf für den Fliegenden Holländer an die Pariser Oper verkaufen (er wurde unter dem Titel Le vaisseau fantôme – "Das Geisterschiff" von Pierre-Louis Dietsch vertont), da es ihm nicht gelang, selbst einen Kompositionsauftrag dafür zu bekommen. Er machte sich ab Anfang 1841 allerdings selbst an die Komposition des Werks, dessen Orchesterskizze er im August mit der Bemerkung "In Noth und Sorgen" beendete; im November war mit der Partitur auch das Werk vollendet. Versuche, es in Berlin zur Uraufführung bringen zu lassen, blieben erfolglos.

Richard Wagner verließ im April 1842 Paris Richtung Dresden, wo man sein Werk Rienzi zur Uraufführung angenommen hatte. Nach dem glänzenden Erfolg dieses Werks stand auch der Uraufführung seines Fliegenden Holländers nichts mehr im Wege, die dann bereits am 2. Januar 1843 ebenfalls am Dresdner Hoftheater stattfand.

Sonstiges

Film und Fernsehen

  • 1918 Der fliegende Holländer, Stummfilm mit Olga Desmond

  • 1951 Pandora und der Fliegende Holländer, mit James Mason und Ava Gardner

  • 1964 Der fliegende Holländer, Opernverfilmung von Joachim Herz (DDR 101 min)

  • 1976 The Flying Dutchman (deutsch: Das Geisterschiff), Folge 7 der 3. Staffel der Serie Im Land der Saurier

  • 1995 De vliegende Hollander, niederländischer Film von Jos Stelling (NL 140 min)

  • 2006 Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2

  • 2007 Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt

  • 2017 Pirates of the Caribbean – Salazars Rache

Sonstiges

  • Flying Dutchman – Segelbootklasse, 1951 entwickelt, 1960–1992 olympisch   (wikipedia)

Fluch der Karibik

Die Flying Dutchman war das Schiff von Davy Jones, das aktuell von Captain William Turner geführt wird. Es handelt sich um eine Fleute, wie sie ursprünglich von der holländischen Ostindienkompanie gefahren wurde.

Das Schiff selbst stellt mit seiner ausgefallenen Bugkonstruktion einen Fächerfisch dar (manche Arten davon werden als Marlin bezeichnet, haben eine speerartige Schnauze und gelten als die schnellsten Fische überhaupt). Es ist von Seegras, Muscheln und allerhand anderer Flora und Fauna des Meeres bewachsen, möglicherweise eine Folge der von Davy Jones zu Tarnzwecken gern genutzten Tauchfähigkeit des Schiffes. Mit 58 seitlichen Kanonen und 2 dreiläufigen Revolverkanonen, die nach vorn gerichtet sind, ist die Flying Dutchman schwer bewaffnet.

Dazu kommt der "Krakenhammer", eine besondere technische Einrichtung des Ankerspills, mit der der Kraken, Davy Jones' legendärer Leviathan, gerufen und kontrolliert werden kann. Wird das Ankerspill im Uhrzeigersinn gedreht, wird der Turm über ein Schneckenwerk bis zu einem bestimmten Punkt gehoben und fällt dann nach Lösung der mechanischen Sperre wieder in die Ausgangsposition zurück, wobei der Turmkern das Schiff selbst so erschüttert, dass der Impuls an das Wasser bis weit in die Tiefen des Ozeans weitergegeben wird. Mit diesem Impuls wird der Kraken geweckt. Es heißt, wer die Flying Dutchman kontrolliert, kontrolliert das Meer.

Fluch der Karibik 2

Jack Sparrow versucht, der Begleichung seiner Schuld gegenüber Davy Jones zu entkommen, indem er Jones stattdessen Will Turner ausliefert. Sparrow behauptet, ein auf einem Riff aufgelaufenes Schiff sei die Flying Dutchman, und dort könne Will den Schlüssel zur Truhe des Toten Mannesfinden, die Davy Jones`Herz enthält. Als Will das Wrack untersucht, taucht direkt daneben die richtige Flying Dutchman im Wortsinne aus der Tiefe auf. Will wird nach einem heftigen Kampf von Jones`Crew gefangen genommen. Davy Jones bietet den sterbenden Seeleuten an, den Tag des Gerichts um hundert Jahre zu verschieben, indem sie einen Eid auf die Flying Dutchman schwören und hundert Jahre lang an Bord dienen oder in die Tiefe geworfen zu werden. Aus Angst vor dem Tod nimmt mindestens einer das Angebot an, doch der Kaplan des gestrandeten Schiffes weigert sich und wird auf Jones' Weisung von Greenbeard umgebracht. Weil Will weder tot ist noch kurz davor ist, zu sterben, nimmt Jones ihn gefangen, erklärt Jack, dass Will alleine ihm für den Ersatz von Jacks Seele nicht ausreicht und fordert insgesamt hundert Seelen, die Jack innerhalb von drei Tagen liefern soll. Jack möchte Will zurückhaben, aber Jones behält ihn als "Anzahlung" (gewiss auch als Sicherheit, um Jack zu animieren, sich seinem Schicksal zu stellen) und fordert weitere neunundneunzig Seelen.

Auf der Flying Dutchman wird Will mit seinem lange gesuchten Vater "Stiefelriemen Bill" William Turner sen. wieder vereint. Die ganze Härte des Lebens auf der Flying Dutchman zeigt sich schnell, weil Bootsmann Jimmy Legs gar zu gern die Peitsche benutzt, um die Crew zur Arbeit anzuhalten. Will erleidet selbst eine Auspeitschung, aber weil sein Vater gezwungen wird, seinem eigenen Sohn die Hiebe zu verpassen, bleiben ihm eine härtere Schläge durch den Bootsmann erspart. Stiefelriemen erzählt seinem Sohn später, dass der Bootsmann sich damit brüste, mit jedem Hieb Fleisch von den Rippen zu reißen. Will erkennt, dass sein Vater aus Liebe gehandelt hat. Mithilfe der Informationen des alten Wyvern gelingt es Will, den Schlüssel aus Jones' Tentakelbart zu stehlen, als Jones über seiner Orgel schläft. Mit der Deckung durch seinen Vater kann Will im Beiboot entkommen und wird von der Crew der Edinburgh Trader gerettet.

Als Jones entdeckt, dass der Schlüssel verschwunden ist und durch die dafür hinterlassene Zeichnung des Schlüssels weiß, dass nur Will ihn entwendet haben kann, lässt er den Kraken mithilfe des Krakenhammers rufen und die Edinburgh Trader zerstören, um den Schlüssel zurückzuholen. Will überlebt und schleicht sich als blinder Passagier in den maulförmigen Bug der Flying Dutchman. Jones lässt Kurs zur Isla Cruces setzen, wo die Truhe des Toten Mannes vergraben ist. Der Landungstrupp der Flying Dutchman kann die (leere) Truhe zwar zurückholen, es gelingt ihnen aber nicht, Jack gefangen zu nehmen, der die verlangten neunundneunzig Seelen nicht in der vereinbarten Zeit abgeliefert hat.

Die Flying Dutchman verfolgt die Black Pearl, kann sie aber nicht einholen, weil die Black Pearl mit dem Wind schneller ist als die Flying Dutchman. Rachsüchtig ruft Jones den Kraken, der Jacks Schiff beinahe zerstört. Alle überlebenden Besatzungsmitglieder außer Jack, den Elizabeth Swann an den Mast gefesselt hat, verlassen das Schiff. Er kann sich von den Fesseln befreien und greift den Kraken an, doch dieser verschlingt ihn und zieht die Black Pearl in die Tiefe des Ozeans. Davy Jones erklärt daraufhin Jack Sparrows Schuld für beglichen, doch als er die Truhe öffnen lässt, fehlt sein Herz. Jones verflucht Jack, aber sein Herz ist von James Norrington an Lord Cutler Beckett ausgeliefert worden. Mit dem Herzen in seiner Gewalt kontrolliert Beckett nunmehr Jones, damit die Flying Dutchman und über sie die Meere.

Am Ende der Welt

Davy Jones und die Crew der Flying Dutchman stehen nun unter dem Kommando von Lord Cutler Beckett. Auf Becketts Weisung hin verfolgen sie sämtliche Piraten, um der Piraterie ein für allemal ein Ende zu setzen. Gleichzeitig sind Will, Elizabeth, die überlebende Crew der Black Pearl und ihr neuer Captain, Hector Barbossa, unterwegs ans Ende der Welt, um Jack Sparrow aus Davy Jones' Locker zu retten.

Schließlich führt die Flying Dutchman die Armada der East India Trading Company gegen die Kräfte der Bruderschaft. Die Flying Dutchman rückt vor, um gegen die Black Pearl in einem von Calypso entfesselten Mahlstrom zu kämpfen. Während des Schusswechsels schwingen Teile der Crews auf das jeweils andere Schiff und gehen zum Nahkampf mit den verbliebenen Crews über. Jack Sparrow und Davy Jones kämpfen auf einer Rah der Flying Dutchman miteinander. Schließlich gelingt es Jack, das Herz in seine Hand zu bekommen und droht, es zu durchstechen, doch Jones verwundet Will tödlich. Jack weiß, dass der einzige Weg, Will zu retten, darin besteht, dass Will das Herz durchbohrt und damit zum neuen Captain der Flying Dutchman wird. Er hilft ihm, das Herz zu durchbohren, während "Stiefelriemen Bill" Turner mit Jones ringt, um seinen Sohn zur rächen. Die Crew der Flying Dutchman schneidet Will das Herz heraus, um es in die Truhe zu legen. Jack entkommt mit Elizabeth, während die Flying Dutchman vom Mahlstrom verschlungen wird.

Kurz darauf kommt das Schiff wieder an die Oberfläche zurück, nun mit Will als neuem Captain am Steuer. Mit dem Wechsel des Captains erhalten alle Crewmitglieder der Flying Dutchman ihre menschliche Gestalt zurück, das Schiff kehrt ebenfalls zu seiner ursprünglichen Erscheinung als schön dekorierte holländische Fleute zurück. Im Hinblick auf Tia Dalmas Worte, Jones (und damit seine Crew und das Schiff selbst) sei erst zu dem Monster geworden, das er war, als er seine Aufgabe verraten hatte, ist anzunehmen, dass die menschliche Gestalt von Captain und Crew und die Originalität des Schiffes selbst so lange bestehen, wie der Captain seiner Bestimmung folgt. Die Flying Dutchman verbündet sich unter ihrem neuen Captain mit der Black Pearl. Gemeinsam zerstören sie die Endeavour, das Flaggschiff der Armada der Company.

Will muss nun zehn Jahre lang seiner Aufgabe nachkommen, die Seelen der auf See Verstorbenen mit der Flying Dutchman ins Jenseits zu bringen. Doch zunächst darf er einen Tag mit Elizabeth an Land verbringen, wo sie ihre Ehe vollziehen. Will lässt die Truhe des Toten Mannes, die sein Herz enthält, in Elizabeths Obhut zurück und sagt ihr, dass es schon immer ihres gewesen sei.

Salazars Rache

Die Flying Dutchman ist nach wie vor unter dem Kommando von Captain William Turner. Drei Jahre nach dessen erster Rückkehr scheint sie einem geheimnisvollen Fahrplan zu folgen, den Wills Sohn Henry augenscheinlich entschlüsselt hat. Er weiß, dass das Schiff seines Vaters in der Nähe von Port Royal auf Jamaica ist, wo er mit seiner Mutter Elizabeth lebt.

Henry pullt in der Nacht auf die See hinaus und stürzt sich an der Stelle, an der die Flying Dutchman seiner Berechnung nach sein müsste, mit Steinen beschwert ins Wasser. Tatsächlich landet er auf dem Deck der Flying Dutchman, die augenblicklich auftaucht. Wie zu Jones' Zeiten ist sie von Meeresflora überwuchert; auch Captain William Turner hat Seepocken im Gesicht und Seegras an Mantel und Haar. Er ist wenig erfreut, dass sein Sohn sich in Gefahr gebracht hat, um ihn zu besuchen, zumal Lebende an Bord nichts zu suchen haben. Er macht Henry klar, dass ein Fluch ihn an dieses Schiff fesselt, der niemals gebrochen werden kann. Doch genau deshalb ist Henry gekommen: Um seinem Vater zu sagen, dass er ihn retten kann, indem er den Dreizack des Poseidon findet.

Will ist gerührt, ist aber der Ansicht, dass der Dreizack nie gefunden werden könne, weil er nur eine Geschichte sei. Henry lässt sich davon ebenso wenig abhalten, den Weg zu gehen, den er für richtig hält, wie sein Vater vor ihm.

Nachdem er 1751, weitere neun Jahre später, den Dreizack Poseidons gefunden und ihn zerstört hat, sind alle Flüche des Meeres gebrochen. Die Flying Dutchman erscheint in der Bucht vor dem Leuchtturm so sauber wie bei Wills erster Rückkehr. Will Turner verlässt die Flying Dutchman gleichfalls so sauber wie bei seiner ersten Rückkehr in dem Bewusstsein, dass weder er noch das Schiff oder seine Crew weiterhin verflucht sind.

Das weitere Schicksal der Flying Dutchman ist derzeit unklar.

(Fluch-der-Karibik-Fandom.com)

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