Der Buckingham Palace - Zentrale Residenz der Royals in London


Der Buckingham Palace ist die offizielle Residenz des britischen Monarchen in London. Das Gebäude im Stadtbezirk City of Westminster dient neben seiner Funktion als Wohnung von Königin Elisabeth II. auch offiziellen Staatsanlässen. So werden dort ausländische Staatsoberhäupter bei ihrem Besuch in Großbritannien empfangen. Daneben ist er ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen.
Dabei ist er ursprünglich gar nicht als zentrale Residenz der Royals in London errichtet worden.
Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, über das Aufzeichnungen vorliegen, wurde Goring House genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenwärtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield ließ das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein großes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstflügeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1762 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield verkauft. König Georg III erwarb das Gebäude 1762 als private Residenz und ließ es in einen königlichen Palast umwandeln. Er sollte der königlichen Familie aber nicht als Ort der Repräsentation in der Hauptstadt dienen, sondern ihren Mitgliedern die Möglichkeit geben, sich aus dem Rummel Londons zurückzuziehen.14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als "Queen's House" bezeichnet wurde.
Königin Charlotte starb im Jahr 1818 und ihr geistig umnachteter Ehemann Georg III. im Jahr 1820. Daraufhin entschied ihr verschwenderischer Sohn König Georg IV., das von ihm bis dahin bewohnte Carlton House aufzugeben und das Buckingham House zu erweitern, um es zusammen mit dem St. James's Palace zu verwenden, so wie es sein Vater getan hatte. Doch schon 1826 gab George IV. dann den Auftrag, aus Buckingham House einen voll ausgestatteten königlichen Palast zu machen, der es mit den großen Palästen Europas aufnehmen konnte. Ihm ist die heutige quadratische Anlage zu verdanken, in deren Zentrum sich noch immer Buckingham House befindet.
George IV. war es auch, der den imposanten Triumphbogen aus Racaccione-Marmor an der Ostseite in Auftrag gab - in seinem Glanz und Protz damals absolut beispiellos. Und auch innen war Buckingham Palace zu Zeiten George IV. bereits aufwendig gestaltet, mit erlesenen Marmormalereien und blau- und rosafarbenen Lapislazuli versehen. Stuckskulpturen an den Decken rundeten die Pracht der Räume ab.
Georg IV. starb 1830 und die farbenfrohen und stark vergoldeten Staatsgemächer wurden erst unter der Herrschaft von König Wilhelm IV. und seiner Frau, Königin Adelheid, vollendet. Viele der kleineren Empfangsräume sind im chinesischen Regency-Architekturstil gehalten. Sie wurden mit Möbelstücken und Dekorationen ausgestattet, die nach dem Tod König Georgs IV. aus dem Royal Pavilion in Brighton herbeigeschafft wurden. Das von Georg IV. bewohnte Carlton House wurde abgerissen und viele Möbel und Ausstattungsstücke in den neuen Palast gebracht. König Wilhelm IV. und seine Gemahlin bevorzugten allerdings einen bescheideneren Stil als Georg IV. Die Gesamtkosten für den Umbau und die Erweiterung des Buckingham Palace summierten sich auf über 719.000 Pfund. und die ausufernden Kosten und der noch immer unvollendete Palast führten zu Besorgnis im Parlament und in der Presse.
Als Königin Victoria den Thron bestieg machte man den Buckingham Palast zur offiziellen Residenz der britischen Krone. Zu dieser Zeit bekam der Palast den Flügel zur Ostseite mit der Fassade die man noch heute von der Straße The Mall sieht. Außerdem wurde der bisherige Eingang für Staatsgäste, ein Marmorbogen, demontiert und im Hyde Park nahe der Speaker's Corner wiederaufgebaut. Der Buckingham Palace bekam sein heutiges Gesicht.
Beinahe zyklisch wechselten sich verschwendungssüchtige, feierfreudige Herrscher mit solchen ab, die den Ernst ihrer Aufgabe in den Vordergrund stellten und einen bescheideneren Stil bevorzugten. Die Könige und Königinnen gaben Anbauten und Ergänzungen in Auftrag, richteten neue Salons ein, gestalteten die Staatsgemächer nach ihren Vorstellungen um und fügten ihnen wertvolle Schätze hinzu. Unter Eduard VII., der hier mit seiner Gattin Alexandra von Dänemark prächtige Feste feierte, wurde Buckingham Palace im frühen 20. Jahrhundert zum strahlenden Mittelpunkt des Britischen Weltreiches und der Londoner High Society.
Heute geht es hier wesentlich gesitteter und beschaulicher zu. Schon George V., der Eduard VII. 1910 auf den Thron folgte, verschob den Fokus und machte Buckingham Palace zur Kulisse für würdevolle Staatsanlässe und offizielle Zeremonien. Seine Frau, Königin Mary, trug wesentlich zur königlichen Sammlung an Möbeln und Kunstwerken bei, die Besucher heute hier bestaunen können. Queen Elizabeth II. führt diese zurückhaltende, ernste Form der Regierung weiter.
Sie weiß, dass es sich ein modernes Königshaus nicht mehr erlauben kann, ausschweifend zu feiern und in Luxus zu schwelgen. Als Königin in einer demokratischen Welt kämpft sie immer damit, die Existenz des Königshauses zu rechtfertigen und kann sich solcherlei Exzesse nicht erlauben. Doch genau das lieben die Briten an ihrer Königin. Viele von ihnen wissen diese nach außen getragene Bescheidenheit zu schätzen und sind stolz auf ihre Monarchie, die sie von anderen Demokratien abhebt. Sie gehört zum Charme Großbritanniens wie die Tea Time und der englische Golfrasen.
Der Palast befindet sich nicht im privaten Eigentum der Königin, sondern gehört mitsamt seiner Kunstsammlung dem britischen Staat. Die unschätzbaren Möbel, Gemälde, Wandbeschläge und anderen Kostbarkeiten, darunter viele Fabergé-Schmuckstücke, sind Teil der Königlichen Sammlung (Royal Collection).
Vor dem Buckingham Palace steht das Victoria Memorial, zu Ehren von Queen Victoria. Oben thront vergoldet die Siegesgöttin, darunter aus Marmor verschiedene maritime Figuren und Frauengestalten. Und natürlich mit der großen Statue von Queen Victoria.
Hinter dem Palast befindet sich der größte private Garten Londons, eigentlich schon fast ein Park. In Palast und Garten finden sich viele Kunstwerke, wie die große Waterloo Vase.
Mit seiner strengen klassizistischen Fassade hat der Buckingham Palace wenig von einem romantischen Märchenschloss. Es fehlt ihm an Türmchen, Erkern und verspielten Details. Doch seine Strenge zeigt dem Besucher, dass sich die königliche Familie nicht nur als glamouröse Touristenattraktion verstanden sehen will, sondern als eine der Grundfesten Großbritanniens.
Weltkriege
Während des Ersten Weltkriegs wurde der Palast nicht beschädigt. Die wertvolleren Ausstattungsstücke wurden nach Windsor Castle ausgelagert, doch König Georg V. und die königliche Familie blieben vor Ort. Die Regierung überzeugte den König, demonstrativ und öffentlich die Weinkeller abzuschließen und für die Dauer des Krieges dem Alkohol abzuschwören, um ein gutes Beispiel für die Bevölkerung abzugeben. Eduard VIII. berichtete später einem Biographen, dass sein Vater jeden Abend heimlich ein Glas Portwein trank, während die Königin ihrem Becher Fruchtsaft einen Schuss Champagner hinzufügte. Die Kinder des Königs wurden in dieser Zeit dabei fotografiert, wie sie verwundeten Offizieren in den benachbarten Royal Mews Tee servierten.
Während des Zweiten Weltkrieges war der Palast ausgewähltes Ziel der Angriffe durch die deutsche Luftwaffe und wurde siebenmal bombardiert. Die Deutschen gingen davon aus, die Zerstörung des Buckingham Palace würde die Moral der Briten schwächen. Eine Bombe schlug in den Innenhof ein, während sich König Georg VI. und Königin Elizabeth im Gebäude aufhielten. Obwohl viele Scheiben zu Bruch gingen, entstand kein größerer Schaden an dem Gebäude. Während des Krieges wurde über solche Vorfälle allerdings nur eingeschränkt berichtet. Die Bombardierung, die den größten Schaden anrichtete und über die am meisten berichtet wurde, war jene der Palastkapelle im Jahr 1940. Bilder der Schäden wurden in allen Kinos Englands gezeigt, um darzustellen, dass Reiche wie Arme gemeinsam litten. Der König und die Königin wurden dabei gefilmt, wie sie ihre zerbombte Wohnung in Augenschein nahmen, wobei die Königin lächelte und einen zum Hut passenden Mantel trug. Zu dieser Zeit äußerte die Königin ihr berühmtes Zitat: "Ich bin froh, dass wir bombardiert worden sind. Jetzt kann ich den Leuten im East End in die Augen schauen." Erst weit nach Kriegsende wurde berichtet, dass bei manchen Fahrten vor diesem Ereignis die königliche Familie mit Buhrufen statt mit Jubel begrüßt wurde, wenn sie die Orte von Bombenschäden in London besuchte. Allerdings sei der Minister, der die königliche Familie begleitete, das eigentliche Ziel der öffentlichen Feindseligkeit gewesen. Die Zeitung "The Sunday Graphic" berichtete pflichtschuldig:
Vom Herausgeber: Der König und die Königin durchlebten dieselbe harte Prüfung wie ihre Untertanen. Zum zweiten Mal hat ein deutscher Bomber versucht, Tod und Zerstörung zur Wohnung Ihrer Majestäten zu bringen...Sobald dieser Krieg vorbei ist, wird die gemeinsame Gefahr, die König Georg und Königin Elizabeth mit ihrem Volk geteilt haben, über die Jahre zu einer liebgewonnenen Erinnerung und einer Inspiration werden.Am 15.September 1940 rammte der Royal-Air-Force-Pilot Ray Holmes mit seiner Hawker Hurricane eine deutsche Do 17, die versuchte, den Palast zu bombardieren. Holmes war die Munition ausgegangen, und er entschloss sich kurzerhand, das angreifende Flugzeug zu rammen. Beide Flugzeuge stürzten ab, wobei die Piloten überlebten. Es existiert eine Filmaufnahme von diesem Vorfall. Der Flugzeugmotor wurde später im Imperial War Museum in London ausgestellt.
Eleanor Roosevelt wurde während ihres Besuchs im Zweiten Weltkrieg wie ein Staatsoberhaupt empfangen. Der britischen Presse war es zu Kriegszeiten wichtig, zu zeigen, dass die Monarchen wie ihre Untertanen litten. Deshalb berichtete sie, die Präsidentengattin werde als Ehrengast im einzigen komfortablen Schlafzimmer untergebracht, nämlich im Schlafzimmer von Königin Elizabeth, während alle anderen Möbelstücke aus dem Buckingham Palace entfernt worden seien. Möglicherweise ist diese Geschichte aber lediglich eine Anekdote. Es ist heute bekannt, dass die königliche Familie zu ihrer Sicherheit während des Zweiten Weltkrieges die meiste Zeit in Windsor Castle übernachtete. Es ist daher unwahrscheinlich, dass sie Mrs. Roosevelt zu Zeiten der Luftangriffe nachts allein im leeren Palast zurückließen.
Gegenwart
Der Palast verfügt über eine geschätzte Gesamtraumfläche von 77.000 m² mit 775 Räumen, darunter 19 Staatsräume, 52 Schlafzimmer für die königliche Familie und Gäste, 188 Schlafzimmer für Angestellte, 78 Badezimmer und 92 Büros. Das Gebäude misst 108 m Frontlänge, 120 m Seitenlänge, bei einer Höhe von 24 m. Dazu gehören ferner eine Reithalle mit Pferdeställen, Schwimmhalle, Tennisplatz, umfangreiche Nebengebäude sowie der Park von 17 ha mit Teich, Sommerhaus und Hubschrauberlandeplatz.
Im Jahr 2020 liefen Instandsetzungsarbeiten, darunter neue elektrische Leitungen, Heizungsrohre und Wasserleitungen, deren Gesamtkosten über 10 Jahre auf 479 Millionen Pfund geschätzt werden. Diese werden, ebenso wie Personalkosten, Staatsbesuche und laufender Unterhalt für Schlösser und Parks, aus dem Sovereign Grant bezahlt, der einen Anteil von 25 % der Einnahmen des Crown Estate beträgt.
Der Palast enthält Teile der unschätzbar wertvollen Royal Collection mit Kunstwerken von Weltrang. In der Queen's Gallery neben dem Palast werden wechselnde Ausstellungen gezeigt. Weitere offizielle Residenzen der Monarchin sind der St James's Palace, Windsor Castle (wo sie sich seit ihrem 80. Geburtstag überwiegend aufhält) und der Holyrood Palace in Edinburgh. Private Landsitze der Königin sind Sandringham House und Balmoral Castle. Der Thronfolger, Prinz Charles, bewohnt in London das Clarence House und in Gloucestershire Highgrove House. Die drei jüngeren Kinder der Königin bewohnen ebenfalls eigene Landsitze; bei Aufenthalten in London stehen ihnen Apartments im Buckingham Palace zur Verfügung. Weitere Mitglieder der Royal Family wohnen im Kensington Palace, darunter Prince William.
Nach Angaben des Daily Express ist der Palast im Jahr 2020 zwischen 1 und 5,5 Milliarden Pfund wert, wobei der unterste Wert sich am Durchschnitt der Immobilienpreise in Londoner Innenstadtlagen, der oberste sich am geschätzten Prestigewert orientiert.
Hofzeremoniell
Unter der Regentschaft von Elisabeth II. hat sich das Hofzeremoniell radikal verändert. Der Zugang zum Palast ist jetzt nicht länger ein ausschließliches Privileg der Oberschicht. Die formelle Hofkleidung ist abgeschafft worden. Unter früheren Herrschern mussten Männer, die keine Uniform trugen, Kniebundhosen nach Vorlagen aus dem 18.Jahrhundert tragen. Zu Abendgesellschaften mussten Frauen obligatorisch Kleider mit Schleppen und Diademe tragen, alternativ oder sogar zusätzlich dazu mit Federschmuck. Die Kleiderordnung im Palast nach dem Ersten Weltkrieg war sehr streng. Als Königin Mary im Zuge der damaligen Mode ihre Kleider auf eine Länge einige Zentimeter über dem Boden kürzen wollte, bat sie eine Hofdame, eines ihrer Kleider testweise zu verkürzen, um dann die Reaktion des Königs abzuwarten. König Georg V. war entsetzt, und so blieb Königin Marys Kleidersaum unmodisch lang. König Georg VI. und Königin Elisabeth waren etwas modischer, und so durften die Kleidersäume der Tageskleider verkürzt werden.
Eine der ersten größeren Änderungen, die die Königin 1958 vornahm, war, dass sie die Vorstellungsfeier für die Debütantinnen abschaffte. Die Königin hielt diese Zeremonie für zu elitär und veraltet und ersetzte die Vorstellungen durch große und häufige Gartenfeste, zu denen ein breiter Querschnitt der britischen Gesellschaft eingeladen wird.
Der Thronsaal wird heute verwendet, wenn die Königin offizielle Adressen erhält, etwa wenn ihr Glückwünsche zu Jubiläen überbracht werden. Auf dem Podest des Thrones werden auch die königlichen Hochzeitsbilder angefertigt. Staatsbankette finden im Ballsaal und kleinere Zeremonien wie der Empfang neuer Botschafter finden im "Raum von 1844" statt.
Seit der Bombardierung der Palastkapelle im Zweiten Weltkrieg fanden die königlichen Taufen im Musikzimmer statt. Die ersten drei Kinder der Königin wurden hier in einem besonderen goldenen Taufbecken getauft. Auch Prinz William wurde hier getauft, während sein Bruder Prinz Harry in der St.-Georgs-Kapelle in Schloss Windsor getauft wurde.
Sicherheitsvorkehrungen
Die Maßnahmen zum Schutz der königlichen Familie sind umfangreich. Allerdings gab es auf dem Palastgelände und auch anderswo einige gravierende Sicherheitspannen, über die in der Presse berichtet wurde. Aus Sicherheitsgründen ist kein detaillierter Grundriss des Palastes erhältlich. Es wird in der Öffentlichkeit gemeinhin davon ausgegangen, dass den berühmten bewaffneten Wachtposten vor dem Palast lediglich eine zeremonielle Rolle zukommt. Demgegenüber sind sie tatsächlich auch ein Teil der Sicherheitsmaßnahmen. Der Palast verfügt auch über eine eigene Polizeistation, und die Mitglieder der königlichen Familie haben alle Leibwächter. Andere Sicherheitsmaßnahmen werden nicht bekannt gegeben. Ein Bataillon der Garde-Infanterie (Foot Guards) befindet sich in nur 275 m Entfernung in der Wellington-Kaserne. Weitere Einheiten befinden sich in etwa ein Kilometer Entfernung in der Chelsea-Kaserne (Garde-Infanterie) und der Hyde-Park-Kaserne (Household Cavalry).
Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Luftschutzraum in einem Zimmer eines Hausmädchens angelegt. Aus jüngerer Zeit datieren Berichte über einen Bunker, der aus Sorge über eine erhöhte Bedrohungslage im Zuge des Krieges gegen den Terror angelegt worden sein soll.
Die bislang gravierendste Sicherheitspanne geschah im Jahr 1982, als es einem gewissen Michael Fagan gelang, bis in das Schlafzimmer von Königin Elisabeth II. zu gelangen, während sie schlief. Im Jahr 2003 arbeitete der Reporter Ryan Parry vom Daily Mirror als Hausdiener im Buckingham Palace. Eine seiner Referenzen war eine Täuschung, so dass seine Überprüfung offensichtlich nur oberflächlich durchgeführt wurde. Der Vorfall ereignete sich zur selben Zeit wie der Staatsbesuch von George W. Bush in Großbritannien, der unter anderem im Palast übernachtete. Es gelang Parry, Fotos von Bushs Schlafzimmer, dem Frühstückstisch der Königin sowie vom Gemach des Duke of York anzufertigen. Die Fotos selbst zeigten nichts Spektakuläres abgesehen von der Tatsache, dass die zwei jüngeren Söhne der Königin bei der Auswahl der Möbelstücke in ihren Schlafzimmern einen geradezu bürgerlichen Geschmack an den Tag legten und dass die Königin ihr Müsli in einem Tupperwarebehälter aufbewahrt. Der Palast verklagte den Daily Mirror wegen Eindringens in die Privatsphäre, und die Zeitung übergab ihr entsprechendes Material an den Palast und ersetzte der Königin ihre Kosten in einer außergerichtlichen Einigung im November 2003.
Die meisten Sicherheitspannen geschahen außerhalb des Palastgebäudes. Im Jahr 1974 versuchte Ian Ball, Princess Anne bei ihrer Rückkehr in den Palast auf der Straße The Mall zu entführen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Im Jahr 1981 campierten drei deutsche Touristen im Palastgarten. Dazu überwanden sie die mit mehreren Lagen Stacheldraht gesicherte Gartenmauer. Anscheinend gingen sie davon aus, dass es sich bei dem Park um einen Teil des Hyde-Parks handelte. 1993 überkletterten Atomkraftgegner die Palastmauer und hielten einen Sitzstreik auf dem Palastrasen ab. Ein Jahr später landete ein nackter Paraglider auf dem Dach. 1995 rammte der Student John Gillard die schweren schmiedeeisernen Palasttore mit seinem Fahrzeug und hob ein 1500 kg schweres Tor aus seinen Angeln. Im Jahr 1997 wurde ein weggelaufener geistig verwirrter Patient dabei aufgegriffen, wie er auf dem Palastgelände herumspazierte. Dies führte zu einer erneuten Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen.
Im Jahr 2004 gelang es einem Protestierer, der für die Rechte von Vätern eintrat, die von ihrer Frau getrennt leben, ein weites Presseecho hervorzurufen. Er war in einem Batmankostüm auf einen Etagenabsatz am Ostflügel geklettert, in der Nähe des zentralen Balkons. Beim selben Vorfall konnte ein zweiter, als Batmans Gehilfe Robin verkleideter Mann festgenommen werden, bevor er das Gebäude erklimmen konnte. (Quelle: Wikipedia) spr