Das Brandenburger Tor – Symbol der Wiedervereinigung



Berlin verdankt das Brandenburger Tor König Friedrich Wilhelm II. Der hatte das große Sandsteintor in Auftrag gegeben um einen würdevollen Abschluss des Pracht-Boulevards "Unter den Linden" zu haben. Das Tor ist das einzig erhaltene von zuletzt 18 Berliner Stadttoren. In der Formensprache stellt es die Hinwendung vom römischen zum griechischen Vorbild dar. Es ist eines der ersten klassizistischen Bauwerke in Preußen und markiert hiermit den Beginn des Klassizismus als staatstragende Architektur in Preußen. Das Tor gehört zu den größten und schönsten Bauten des Klassizismus. Es Es entstand in den Jahren 1788 bis 1791 nach Entwürfen von Carl Gotthard Langhans, der sich stark an den Propyläen der Athener Akropolis orientierte. Zwei Jahre nach Fertigstellung des Brandenburger Tors wurde die Quadriga, ein Wagen der von vier Pferden gezogen wird, auf das Dach des Tores gesetzt.
Quadriga auf dem Brandenburger Tor
Die Quadriga wurde von Johann Gottfried Schadow im Jahr 1793 auf dem Brandenburger Tor angebracht. Die Plastik zeigt einen zweirädrigen Streitwagen, der von vier nebeneinander laufenden Pferden gezogen wird. Die Zügel hält die Siegesgöttin Victoria. Die Quadriga sollte den einziehenden Frieden in die Stadt symbolisieren. Die Plastik wurde im Laufe der Zeit drei Mal vom Brandenburger Tor herunter genommen. Nach der Niederlage Preußens im Jahre 1806 verschleppte Napoleon die Quadriga nach Paris. Doch durch den Sieg der Allianz konnte sie acht Jahre später wieder zurückgeholt und an ihren alten Bestimmungsort aufgestellt werden. Während der Kämpfe des Zweiten Weltkrieges wurde das Brandenburger Tor und die Quadriga durch Bombenangriffe schwer beschädigt. Die Plastik musste deswegen 1956 im Zuge der Rekonstruktion des Tores entsorgt und durch eine Kopie ersetzt werden.
Maße Das Bauwerk ist 20,3 Meter hoch, die Spitze der Quadriga reicht bis zu einer Höhe von etwa 26 Metern. Die Breite des Tores beträgt 62,5 und die Tiefe 11 Meter. Die Säulen sind 13,5 Meter hoch und haben an der Basis einen Durchmesser von 1,73 Meter. Die mittlere Durchfahrt hat eine Breite von 18 Fuß (5,65 m), die übrigen von 12 Fuß und 1 Zoll (3,80 m).Symbol der Einheit
Das Tor ist das bekannteste Berliner Wahrzeichen und ein deutsches Nationalsymbol, mit dem viele wichtige geschichtliche Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts verbunden sind. So wurde bis zum Zweiten Weltkrieg vor allem das Ende der napoleonischen Herrschaft 1813-1815 mit dem Bauwerk verbunden. Bis zur Öffnung des Eisernen Vorhangs stand es unmittelbar an der Grenze zwischen Ost- und West-Berlin und symbolisierte so während des Kalten Krieges das Aufeinandertreffen von Warschauer Pakt und NATO an der weltpolitisch heikelsten Stelle ihres gemeinsamen Grenzverlaufes. Das Brandenburger Tor erhielt im Zuge des Mauerbaus besondere Symbolkraft. Mit dem Bau der Mauer im August 1961 fristete das Bauwerk ein einsames Dasein, denn es befand sich fortan im Sperrbereich und konnte weder von Ostlern noch Menschen aus dem Westen besucht bzw. durchschritten werden. Mit dem Fall der Mauer 1989 wurde das Brandenburger Tor zum Symbol der Wiedervereinigung. Am 22. Dezember 1989 erfolgte unter dem Jubel von mehr als 100.000 Menschen die Öffnung des Tores. Die Quadriga wurde aber durch die Vereinigungsfeiern, vor allem in der Silvesternacht 1989/90, so stark beschädigt, dass sie zwei Jahre später restauriert werden musste.
Restaurierung des Brandenburger Tors
Das Brandenburger Tor liegt mitten in der Stadt, da bleiben Schäden an der Substanz des Sandsteins nicht aus. Aber auch das jährliche Silvesterfeuerwerk hat dazu beigetragen, dass das Tor stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach einer fast zweijährigen Restaurierungsphase wurde das Brandenburger Tor am 03. Oktober 2002 feierlich wieder enthüllt und ist seitdem wieder ein Magnet für Touristen aus aller Welt. Eine entsprechend große Rolle spielt das Brandenburger Tor auf Stadtführungen und während Events in der Hauptstadt wie Silvester oder Berlin leuchtet.
Pariser Platz
Das Brandenburger Tor befindet sich auf dem Pariser Platz mitten in Berlin, der zu den schönsten Plätzen der Stadt gehört. Westlich des Brandenburger Tores befinden sich die ausgedehnten Grünflächen des Großen Tiergartens, die in gradliniger Verlängerung der Straße "Unter den Linden" von der "Straße des 17.Juni" durchquert werden. Die Platzfläche unmittelbar westlich des Tores trägt den Namen "Platz des 18.März". Die Pracht-Straße "Unter den Linden" führt direkt auf den Platz, der von zahlreichen sehenswerten Gebäuden gesäumt ist. Besucher finden hier neben dem Hotel Adlon Kempinski, der Universität der Künste und der Botschaft der USA auch Cafés, die zum Verweilen einladen.
Vorgängerbau
Mit der Errichtung der Dorotheenstadt um 1670 und deren Einbeziehung in die Stadtbefestigung Berlins entstand das erste Tor an der Stelle des heutigen Brandenburger Tores. Es bestand aus einem Durchbruch durch den aufgeschütteten Wall und einer Zugbrücke über den ausgehobenen Graben.
Mit dem Bau der Zollmauer der Stadt Berlin wurde 1734 ein Vorgängerbau des heutigen Brandenburger Tores als Stadttor an der Straße nach Brandenburg an der Havel durch Philipp Gerlach errichtet. Die Toranlage bestand aus zwei mit Pilastern und Trophäen geschmückten barocken Pylonen, an denen die Torflügel befestigt waren. Neben dem Schmucktor befanden sich einfache Durchgänge für Fußgänger in der Mauer, die an dieser Stelle mit Schmuckvasen verziert waren. Bereits innerhalb der Zollmauer befanden sich südlich des Tores das Gebäude für die Wache und nördlich das für die Steuerbehörde.
Für den bevorstehenden Neubau des Tores wurde zuerst ab Mai 1788 das nördlich des Steuerhauses befindliche Spritzenhaus abgebrochen, um an dessen Stelle eine provisorische Umfahrung der Torbaustelle anzulegen. Der Abbruch des alten Brandenburger Tores begann anschließend im Sommer 1788.
Maße Das Bauwerk ist 20,3 Meter hoch, die Spitze der Quadriga reicht bis zu einer Höhe von etwa 26 Metern. Die Breite des Tores beträgt 62,5 und die Tiefe 11 Meter. Die Säulen sind 13,5 Meter hoch und haben an der Basis einen Durchmesser von 1,73 Meter. Die mittlere Durchfahrt hat eine Breite von 18 Fuß (5,65 m), die übrigen von 12 Fuß und 1 Zoll (3,80 m).
Architektur
Das Brandenburger Tor ist ein frühklassizistisches Bauensemble eines Triumphtores, bestehend aus dem eigentlichen Torbauwerk und zwei flankierenden Flügelbauten. Die Flügelbauten stellen nicht nur den Übergang zwischen dem Tor zur angrenzenden Bebauung her, sondern bilden durch ihre vorgezogene Position eine Art barocken Ehrenhof.
Maße Das Bauwerk ist 20,3 Meter hoch, die Spitze der Quadriga reicht bis zu einer Höhe von etwa 26 Metern. Die Breite des Tores beträgt 62,5 und die Tiefe 11 Meter. Die Säulen sind 13,5 Meter hoch und haben an der Basis einen Durchmesser von 1,73 Meter. Die mittlere Durchfahrt hat eine Breite von 18 Fuß (5,65 m), die übrigen von 12 Fuß und 1 Zoll (3,80 m).Das Tor besteht aus zwei Säulenreihen mit jeweils sechs kannelierten und mit Basen versehenen dorischen Säulen, wobei die zwischen den Kanneluren eingefügten Stege der ionischen Ordnung entsprechen. Zwischen den Säulenpaaren steht jeweils eine gemauerte und verputzte Wand. Diese war nötig, da die schlanken Säulen alleine die Last des oberen Bauteils mit der Quadriga nicht hätten tragen können. Die sechs Säulen-Mauer-Reihen bilden fünf Durchfahrten, von denen die mittlere - analog zu den Propyläen - breiter ist. Über den Säulen befindet sich das Gebälk, das, anders als beim griechischen Vorbild, nicht aus großen Steinquadern gebildet, sondern waagerecht gemauert wurde. Um das auf den Säulen aufliegende Gewicht zu reduzieren, ist das Gebälk nicht massiv gearbeitet, sondern es umschließt (zusammen mit der Attika) einen etwa 250 m² großen Raum, die sogenannte "Soldatenkammer", die über das Dach des Torhauses zugänglich ist. Das Gebälk ist beidseitig mit einem Metopen-Triglyphen-Fries verziert, das vom Geison gefolgt wird. Über dem Geison folgt nicht der griechische flache Dreiecksgiebel, sondern eine Attika. Durch der Attika vorgesetzte flache Stufen, die zum Zentrum des Baus hinaufführen, wird aber der griechische Dreiecksgiebel symbolisiert. Auf der Attika steht als krönender Abschluss über der mittleren Tordurchfahrt die Quadriga.
Beiderseits des Tores schlossen sich ursprünglich kurze Mauerstücke mit Nischen für die Skulpturen von Mars und Minerva an, die somit vom Quarrée (heute Pariser Platz) aus gesehen rechts und links das Tor flankierten. Weiter nach außen folgten zweietagige Remisen, die dann in die Akzisemauer übergingen. Die Remisen standen direkt hinter den Flügelbauten, so dass sie vom Quarrée aus nicht zu sehen waren. Remisen und Flügelbauten waren durch ein gemeinsames Dach verbunden, das den inneren Weg an der Stadtmauer überspannte und somit die Fläche vor dem Tor einfasste. Mit dem Fall der Akzisemauer 1867/1868 wurden auch die Remisen abgerissen und das Tor wurde 1868 mit den Flügelbauten durch neue Säulenhallen verbunden, die nach Entwürfen von Heinrich Strack ausgeführt wurden. Hierbei wurde auf beiden Seiten des Tores ein zusätzlicher Durchgang für Fußgänger geschaffen. Die Skulpturen von Mars und Minerva verloren bei diesem Umbau ihre prominenten Positionen und wurden in den Außenwänden des Tores "abgestellt". Die heutigen Flügelbauten entsprechen nicht mehr den Originalen. Diese schlossen mit ihren Außenflanken an die Bebauung an und hatten nur vor den Fassaden zum Platz dorische Kolonnaden. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Flügelbauten zerstört und anschließend mit komplett umlaufenden Kolonnaden wieder aufgebaut. Durch dieses Freistellen ergibt sich ein weiterer Fußgänger-Durchgang auf der dem Tor abgewandten Seite der Flügelbauten.
Maße Das Bauwerk ist 20,3 Meter hoch, die Spitze der Quadriga reicht bis zu einer Höhe von etwa 26 Metern. Die Breite des Tores beträgt 62,5 und die Tiefe 11 Meter. Die Säulen sind 13,5 Meter hoch und haben an der Basis einen Durchmesser von 1,73 Meter. Die mittlere Durchfahrt hat eine Breite von 18 Fuß (5,65 m), die übrigen von 12 Fuß und 1 Zoll (3,80 m).Die unsichtbare Soldatenkammer
Auf dem Brandenburger Tor gibt es einen großen Saal und einige weitere Räume. Sie sind von unten nicht sichtbar: Über den Säulen, in der Attika des Tores und unterhalb der Quadriga liegt die sogenannte Soldatenkammer.
Durch eine Dachluke gelangt man auf das Dach des Torhauses. Von dort führt eine schmale, steile Steintreppe zu einer seitlichen Stahltür über dem Hauptgesims. Dahinter liegt der verborgene Saal. Er hat keine Fenster und ist rund 250 Quadratmeter groß, die Deckengewölbe erheben sich fünf Meter hoch. Der Saal der Soldatenkammer ist weiß getüncht und hat einen Holzfußboden.
Napoleons Truppen sollen 1806 Gefangene dort eingesperrt und gefoltert haben. Im Januar 1919 kämpften hier Revolutionäre des Spartakusaufstands. 1945 verschanzten sich hier die letzten Einheiten der Wehrmacht. Zu DDR-Zeiten diente die Soldatenkammer der Grenzpolizei als Beobachtungsposten. 1986 hielt die elektronische Überwachung Einzug. Lange Zeit lagerten hier auch Abdrücke der Außenreliefs des Bildhauers Johann Gottfried Schadow.
Quadriga
Die Quadriga ist das künstlerische Hauptschmuckwerk des Brandenburger Tores, das bereits von Langhans bei der architektonischen Ausarbeitung vorgesehen wurde. Als Vorbild diente ihm wahrscheinlich das Mausoleum von Halikarnassos - eines der Sieben Weltwunder. Mit dem Einzug der (römischen) Siegesgöttin Victoria im Streitwagen sollte der Einzug des Friedens nach Berlin dargestellt werden.
Mitte 1793 wurde die Quadriga auf das Tor gebracht und dort verankert. Zu diesem Zeitpunkt war immer noch nicht endgültig geklärt, ob die Quadriga kupfern bleiben oder vergoldet werden sollte. Für eine eventuelle Vergoldung war bereits die Oberfläche der Quadriga ermittelt worden (2276 Quadratfuß = 223 Quadratmeter). Die Akademie der bildenden Künste empfahl jedoch die Quadriga nicht zu vergolden und so entschied dann auch am 11. Juli 1793 Friedrich Wilhelm II.
Erst nach der Aufstellung der Quadriga wurden noch zwei Änderungen beschlossen. Ursprünglich bestand das von der Victoria getragene Siegeszeichen "aus einem an einem Speere befestigten Helm, Panzer und zwei Schilden." Da das Siegeszeichen aus der Ferne jedoch eher wie eine Laterne ausgesehen haben soll, ließ Schadow als Ersatz in Anlehnung an eine römische Aquila eine Stange mit Eichenkranz und Adler fertigen. Ebenfalls relativ kurzfristig wurde auf Anregung von Schadow beschlossen, dass die Victoria mit einem "fliegenden Gewand" auszustatten sei, da "sie von hinten so steif und kahl aussähe".
Nach dem Vierten Koalitionskrieg wurde das Siegeszeichen 1814 durch einen Entwurf von Karl Friedrich Schinkel ersetzt. Die Stange war nun gekrönt von einem Eichenkranz, der ein Eisernes Kreuz umschloss und auf dem ein gekrönter Adler mit ausgebreiteten Schwingen saß. Der Grund für die Neufassung des Siegeszeichens ist nicht restlich geklärt. Unter Umständen wurde das alte Siegeszeichen bei einem Sturm 1806 vom Tor geweht und zerstört und erst nach dem Krieg ersetzt.
Attikarelief
Unterhalb der Quadriga befindet sich auf der Berlin zugewandten Seite des Tores ein großes aus Sandstein gefertigtes Relief in der Attika. Die Vorgabe von Langhans war ein Relief, das "den Schutz der gerechten Waffen, welchen sie der Unschuld leisten" zeigen sollte. Den Entwurf hierfür führte 1791 Bernhard Rode aus. Schadow fertigte auf dieser Grundlage ein Modell. Schadow erläuterte in einem Brief vom August 1791 die Bedeutung des Reliefs und beschreibt die dargestellten Figuren:
"Der Entwurf zu dem in der Attique des Brandenburger-Thores zu placierenden Basreliefs stellet in einer Reihe von Figuren die Folgen der Tapferkeit dar.
Hercules als das älteste Bild der Tapferkeit verscheucht die Zwietracht, mit Schlangenhaaren und tötet den Neid und andere Ungeheuer. Die Siegesgöttin reicht ihm Trophäen und Palmen hin. Die Staatsklugheit steht bei ihr, sie hält den mit der Schlange umwundenen Spiegel in der Hand. Auf einen Wagen von Genien gezogen kommt die Göttin des Friedens mit dem Oelzweige und dem Lorbeerkranz, ihr folgt Comus der Gott der Freude. Und die Göttin des Ueberflusses, die ihr Füllhorn dem Volke ausschüttet. Die Baukunst als die älteste der schönen Künste ist als Matrone gekleidet, sie zeigt zwei Jünglinge, der Mahlerei und Bildhauerei einen Plan, ein junger lehr begieriger Genius steht bei ihr. Hierauf folgt die Muse der Tonkunst und Urania, die Göttin der Weisheit." - Zitiert nach von Siefart 1914, S. 44.
Da sich das Relief komplett auf die griechische Mythologie bezieht, handelt es sich bei der erwähnten Siegesgöttin um Nike, bei der Friedensgöttin um Eirene und bei der Göttin des Überflusses um Euporia.
Bernhard Rode beschrieb inhaltlich identisch die Figuren. Aus seiner Beschreibung geht zusätzlich hervor, dass direkt vor dem Triumphwagen mit der Friedensgöttin die Eintracht und die Freundschaft gehen.
Ursprünglich war auch an der Außenseite des Tores ein Attikarelief geplant. Dieses sollte Bezug auf das innerseitige Relief nehmen und zeigen, wie durch die "gerechten Waffen [...] sieben zerstreute Pfeile, wiederum zu eins gebunden werden." Mit diesem Relief wäre ganz deutlich auf das Eingreifen Preußens in den niederländischen Konflikt Bezug genommen worden. Die sieben verstreuten Pfeile hätten die sieben niederländischen Provinzen dargestellt, die durch Friedrich Wilhelm II. und seine Schwester Wilhelmina wieder vereint worden waren. Warum das Relief nicht ausgeführt wurde, ist nicht bekannt. Die Stelle an der Außenseite des Tores ist bis heute leer.
Metopen-Triglyphen-Friese
Die Metopen-Triglyphen-Friese befinden sich sowohl auf der Ost- als auch auf der Westseite am Gebälk des Tores und bestehen aus jeweils 16 etwa einen Quadratmeter großen quadratischen Reliefs. Die Metopenreliefs auf der Westseite sind der einzige Schmuck an der Außenseite des Tores. Das Thema der Reliefs: "Der Streit der Centauren mit den Lapithen".
Reliefs der Durchgänge
Erst etwa zum Zeitpunkt der Eröffnung des Tores im Jahre 1791 beriet eine Kommission, der unter anderem Langhans und Schadow angehörten, über die Ausschmückung des Tores mit Reliefs. Es wurde beschlossen, die fünf Durchgänge je Seite mit zwei Reliefs, also in Summe mit 20 Reliefs, auszuschmücken. Als Thema für die Durchgangsreliefs wurde die Herkulessage ausgewählt. Die Kräfte und Heldentaten von Herkules sollen als Allegorie auf die Taten Friedrichs des Großen dienen.
Mars und Minerva
In den Außenwänden des Tores, den beiden 1868 errichteten Säulenhallen zugewandt, befinden sich Nischen, in denen Skulpturen von Mars (Südseite) und Minerva (Nordseite) aufgestellt sind.
Ursprünglich wurden die beiden Skulpturen deutlich sichtbarer präsentiert. Sie befanden sich mit ihren Nischen in den Mauerstücken, die das Tor mit den Remisen hinter den Flügelbauten verbanden. Optisch standen sie in der Hauptansicht somit zwischen dem Tor und den Flügelbauten.
Im März 1792 war über die Aufstellung von zwei Skulpturen in Nischen beidseits neben dem Tor bereits entschieden, jedoch war die Darstellung noch nicht festgelegt. Die Akademie der Künste entschied jedoch, dass Mars und Minerva abzubilden seien. Schadow lieferte im September 1792 hierfür Skizzen und Modelle. Den römischen Kriegsgottes Mars stellte er sitzend, das Schwert in die Scheide steckend dar. Minerva, die Göttin der Weisheit und Beschützerin der Stadttore und Türen, sitzt ebenfalls, den Arm auf dem Schild abgelegt und den Speer in der Hand.
Die Minerva-Statue wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und zwischen 1951 und 1952 durch eine Kopie des Bildhauerkollektivs Kranolda ersetzt.
Zu Silvester 1989 stiegen zahlreiche Feiernde auf das Tor hinauf. Die Soldatenkammer war danach vollkommen verdreckt, die Elektrokabel herausgerissen und die Videokameras zerstört. Heute ist der Saal leer. Bei der Sanierung des Brandenburger Tores wurde ein neuer Zuganker installiert. Er verbessert die Statik des Tores und wird bei Bedarf nachgespannt. Der Senat - so heißt es - würde den Saal gern für gesellschaftliche Ereignisse vermarkten. Aber es gibt nur einen Zugang und es fehlt an den vorgeschriebenen Fluchtwegen.
Bildhauerei
Neben der Wirkung durch die Architektur wurde das Tor durch zahlreiche bildhauerische Werke künstlerisch aufgewertet. Es kamen sowohl vollplastische Skulpturen als auch Reliefs zum Einsatz. Entscheidungen zur künstlerischen Ausgestaltung des Tores erfolgten teilweise erst während der Bauphase. Die meisten Entwürfe fertigte Johann Gottfried Schadow in seiner Funktion als Leiter der Hofbildhauerwerkstatt und Direktor der Skulpturen beim Oberhofbauamt. Die Ausführung erfolgte von zahlreichen unterschiedlichen Bildhauern, so dass der Bau des Tores durchaus auch als Beschäftigungsprogramm für die preußische Bildhauerschaft gesehen werden kann.

Malerei
Ursprünglich waren die Decken der Durchgänge des Tores mit Deckenmalereien geschmückt. Diese stellten Trophäen dar und waren grau in grau gemalt. Ausgeführt und entworfen wurden die Arbeiten von Bernhard Rode.
Die ursprünglichen Deckengemälde wurden 1841 durch ornamentale Dekorationsmalereien ersetzt. Hierbei zeigte ein rundes Mittelfeld in der Mitteldurchfahrt einen Adler und in den vier seitlichen Durchfahrten jeweils Rosetten. Diese Deckenmalereien wurden 1875 durch Gustav Eilers erneuert. Bei der Sanierung 1926/1927 entschied man sich gegen eine nochmalige Erneuerung der Deckenmalereien, da man den Maßstab der Malereien als zu klein gegenüber dem Tor empfand und das kreisförmige Element an der Decke nicht mit den runden Reliefs harmoniere. Die Decken wurde zu dieser Zeit einfarbig hellgrau gestrichen.
Ausstattung
Neben der Repräsentation hatte das Tor auch eine rein funktionale Aufgabe. So wurde beim Passieren des Tores die Akzise erhoben und darüber gewacht, wer die Stadt betritt und verlässt. Die Wache hatte auch die Aufgabe Soldaten an der Desertion zu hindern. Der südliche Flügelbau diente als Unterkunft für die Wache, die Steuerbehörde residierte im nördlichen Flügelbau.
Die Durchfahrten des Tores waren, bis auf die mittlere Durchfahrt jeweils mit zwei Toren bestehend jeweils aus zwei Torflügeln verschließbar. Hierbei handelte es sich um jeweils ein Holztor und ein Gittertor. Die Holztore waren nur nachts verschlossen, um tagsüber die Sicht durch das Tor auf den Tiergarten nicht zu beeinträchtigen. Aus ebendiesem Grund, hatten die Gittertore einen relativ großen Gitterabstand von 5 Zoll. Die mittlere Durchfahrt war nur mit einem Holztor ausgestattet. Diese Durchfahrt war im Regelfall den "Equipagen des Hofes" vorbehalten und auf der Außenseite des Tores befand sich ein Wachstand, um die Durchfahrt zu sichern. In den gemauerten Wänden des Tores waren Nischen für die Tore ausgespart, so dass diese im geöffneten Zustand nicht vorstanden. Diese Nischen sind noch in den Tordurchfahrten vorhanden. In das große Holztor der mittleren Durchfahrt war eine kleinere Pforte eingeschnitten worden, um nachts nicht zwei Tore öffnen zu müssen. Die schweren Tore machten seit Anfang an Schwierigkeiten. Bereits 1795 waren die Holztore reparaturbedürftig und das große Holztor der mittleren Durchfahrt war so windschief geworden, dass es nicht mehr verschlossen werden konnte. Die eisernen Torflügel wurden 1840 endgültig abgeschafft, nachdem sie zuvor schon einige Jahre nicht mehr genutzt wurden. Die hölzernen Tore wurden mit der Stadterweiterung von 1861 überflüssig und abgebaut.
Seit der Errichtung des Tores war dieses auch mit Gaslaternen ausgestattet.
Kaiserzeit und Weimarer Republik
Das Ende des Deutsch-Französischen Kriegs und die Gründung des Deutschen Reichs wurden am 16. Juni 1871 mit einer pompösen Siegesparade gefeiert, die vom Tempelhofer Feld über das Brandenburger Tor zum Lustgarten verlief.
Bis zur Abdankung Kaiser Wilhelms II. im Jahr 1918 durften nur Mitglieder der kaiserlichen Familie und deren Besucher die mittlere Durchfahrt benutzen.
Aufgrund von Verwitterung und Umweltschäden kam es nach 1900 zunehmend dazu, dass kleinere und größere Steinbrocken vom Tor herabfielen. So begann man 1913 mit umfassenden Sanierungsarbeiten, die durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbrochen werden mussten und erst 1926 zum Abschluss kamen. Inzwischen hatten die Ereignisse der Novemberrevolution zu weiteren erheblichen Schäden, insbesondere an der Quadriga geführt. Die Restaurierungsmaßnahmen unter Leitung von Kurt Kluge erfolgten an Ort und Stelle. Dazu wurde die Quadriga in einem Holzaufbau eingehaust. Die Berliner sprachen vom "höchste(n) Pferdestall Berlins", unabhängig von Wettereinflüssen konnten so die Arbeiten aber ohne zeitlichen Verzug im Trockenen ausgeführt werden. Die zahlreichen Sandsteinreliefs wurden unter künstlerischer Leitung von Wilhelm Wandschneider, der eine der Kentauren-Metopen in verändertem Motiv neu modellierte, restauriert und teilerneuert.
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Am 30. Januar 1933 feierten die Nationalsozialisten mit einem Fackelzug der SA durch das Brandenburger Tor ihre "Machtergreifung".
Im Rahmen der Umgestaltung Berlins zur sogenannten "Welthauptstadt Germania" befand sich das Tor auf der Ost-West-Achse. Ein sieben Kilometer langer Abschnitt zwischen Brandenburger Tor und Adolf-Hitler-Platz (heute: Theodor-Heuss-Platz) wurde ausgebaut und 1939 in Betrieb genommen. Beim weiteren Ausbau der Ost-West-Achse, zu dem es nicht mehr gekommen ist, sollten unter anderem die seitlichen Säulenhallen vom Brandenburger Tor abgerückt werden. Der Verkehr wäre dann nicht mehr nur durch, sondern auch um das Tor herumgeführt worden.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Brandenburger Tor schwer beschädigt, blieb aber stehen. Beide Torhäuser brannten aus, die Quadriga wurde weitgehend zerstört, lediglich ein Pferdekopf, der im Berliner Märkischen Museum ausgestellt ist, blieb erhalten.
17. Juni 1953
Im Zusammenhang mit dem Aufstand vom 17. Juni 1953 holten drei Männer auf dem Dach des Brandenburger Tores die Rote Fahne ein und hissten, kurz nach Mittag des 17. Juni 1953, die gemeinsame Fahne Schwarz-Rot-Gold der DDR und der Bundesrepublik. Einer der drei Männer, Wolfgang Panzer, bezahlte diese Aktion wahrscheinlich mit dem Leben und wurde nie mehr gesehen.
Mauerfall und Restaurierung
28 Jahre nach dem Bau der Mauer wurde das Brandenburger Tor während der politischen Wende in der DDR am 22. Dezember 1989 unter dem Jubel von mehr als 100.000 Menschen wieder geöffnet. Die Sperranlagen wurden danach vollständig beseitigt.
In der Silvesternacht 1989/1990 waren Zuschauer auf das Tor geklettert und hatten diverse Anbauteile der Quadriga (z. B. das Zaumzeug) entwendet. Die folgende Untersuchung zeigte jedoch weit gravierendere Schäden: Seit dem Mauerbau war nichts für den Erhalt der Quadriga getan worden und etliche innere Teile aus Stahl waren durchgerostet. Die Quadriga wurde deshalb umgehend demontiert und erhielt bei der folgenden Restaurierung auch das Eiserne Kreuz und den Adler zurück. Die Kosten der Instandhaltung belaufen sich jährlich auf 200.000 Euro.
Das Tor (insbesondere der Sandstein) wurde nach langer Vernachlässigung und wegen deutlicher Umweltschäden umfassend von der Stiftung Denkmalschutz Berlin saniert und nach einer 22-monatigen Restaurierung am 3. Oktober 2002 feierlich wieder enthüllt. In diesem Zuge wurde von dem Berliner Büro Kardorff Ingenieure ein neues Lichtkonzept entwickelt, bei dem das Tor als wichtigstes Gebäude am Pariser Platz herausgestellt wird.
Raum der Stille
Im nördlichen Torhaus befindet sich seit 1994 ein Meditations-Raum nach dem Vorbild des Raumes der Stille, den Dag Hammarskjöld im UNO-Gebäude in New York für sich und seine Mitarbeiter einrichten ließ. Das Ziel ist es, einen Ort der stillen Einkehr inmitten der Großstadthektik zu bieten. Der Ort der Toleranz zwischen Nationalitäten und Religionen mahnt an den Frieden.
